Ha Long Bay (13.-14.11.2024)

Halong Bay 14.11.2024


Dennoch ist die Kulisse des Weltnaturerbes Halong Bucht überwältigend. Noch näher sollten wir den bizarren Karstformationen am zweiten Tag auf unserer siebenstündigen Kreuzfahrt durch die Halong-Bay kommen. Unser Kreuzfahrtschiff der Amethyst Cruise stellte sich als eines der prächtigsten der rund 200 Schiffe starken Ausflugsflotte allein in Tuan Chau dar. Dekadent mit Whirlpool am Oberdeck und Austern zum Mittagessen. Die Anlaufpunkte der Tour waren sehr überlaufen, da die Fahrtrouten seitens der Nationalparkverwaltung eingeschränkt wurden, aber je näher der Sonnenuntergang kam, desto beeindruckender die Kulisse. Der Preis der Kreuzfahrt, gebucht über halongbaycruises lag inklusive Essen an Bord (ohne Getränke) bei 47,50 € p.P.. Man kann selbstverständlich auch Kreuzfahrten mit Übernachtung buchen, diese starten gegen Mittag und enden um dieselbe Zeit am kommenden Tag, mit allem erdenklichen Luxus wie Kochkursen, Spa etc. Preis bei einer Übernachtung zwischen 100,- und 300,- € p.P.


Unsere Empfehlung ist im Moment eine Tageskreuzfahrt mit Transferbus von/nach Hanoi zu buchen. Sonst muss man hoffen, dass sich die Infrastruktur in der Bay in den kommenden Jahren wieder erholt.


Halong Bay (13.11.2024)


Nach einer leider viel zu kurzen Nachtbusfahrt, die morgens um halb Vier (zweieinhalb Stunden vor der vorgesehenen Ankunftszeit) an einer Hauptstraße abrupt endete, begann der Rest der Nacht mit einem einstündigen, strammen Fußmarsch mit Gepäck über eine nicht enden wollende Brücke zu unserer Unterkunft auf der Insel Tuan Chau in der Halong Bay. Nachdem wir an der um 4.30 Uhr noch verwaisten Rezeption einige Zeit warteten, gelang es uns mit der Nachtconcierge einen Early-Bird-Check in für 18,- € zu vereinbaren und so hauten wir uns dann erstmal noch für 3 Stunden aufs Ohr.


Schon der nächtliche Walk durch die Dunkelheit hatte den Eindruck von weitgehend verlassenen Gebäuden hinterlassen und auch im Sonnenschein am frühen Vormittag war das Bild überwiegend trostlos. Zum einen hatte vor vier Wochen ein gewaltiger Taifun eine Schneise der Verwüstung geschlagen, von der noch immer aufgetürmte Reste von Dächern und Schiffen zeugten, zum anderen aber hat die Covid19-Epidemie im boomenden Vietnam tiefe Spuren hinterlassen. China hatte ja die Grenzen bis Ende 2022 gesperrt und die Chinesen machen einen großen Anteil an den Gästen aus. Die in der Halong Bay neu errichteten Apartments fanden so keine Abnehmer und die Investoren gingen bankrott. 


Wir hatten uns als erstes Ziel die Insel Cat Ba ausgesucht, auf die uns eine 60-minütige Fährfahrt hinüber führte. Mit dem geliehenen Scooter haben wir die Insel erkundet und fanden auch hier Ernüchterung vor. Kilometerlange Bauzäune, die von geplanten traumhaften Resortanlagen künden, auf denen aber teilweise noch Baustopp herrscht. Eine Insel im völligen Umbruch. Zu den Bauruinen kommt dann noch der in Südostasien allgegenwärtige Plastikmüll hinzu, der einem das Schwimmen auch im 28 Grad heißen Meerwasser verleidet - welches zudem auch keine Abkühlung bietet.

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