Der heutige Tag war ganz dem Entdecken der balinesischen Kultur gewidmet. Unser Guide Yuda war mit seinem Wissen über Kultur, Religion und Inselleben eine Klasse für sich - tolle Infos. Wir hatten ihm freie Hand bei der Gestaltung des Tages gelassen und das Ergebnis war perfekt.
Wir starteten schon früh um 7 Uhr, um der Rushhour zu entgehen und dies war genau die richtige Entscheidung.
Erste Station war Batuan, wo wir den Aufbau eines traditionellen Mehr-Generationen-Wohnhauses erklärt bekamen. Die prägende Zahl für die überwiegend hinduistische Bevölkerung ist dabei die Zahl vier. Wenn man eine Sache wirklich erkennen will, muss man sie von allen vier Seiten betrachten. Dann wisst Ihr auch, dass ein Hund 8 Beine hat, je zwei von vorne und zwei hinten und nochmal zwei von rechts und links. Bis in die 1930er Jahre erhielt jede balinesische Familie vom König ein ca. 1000qm großes Grundstück zur Bebauung. Darauf finden sich vier Gebäude, am Eingang der Trakt mit der Küche, dann gibt es noch Wohn- und Arbeitsbereiche sowie das Geburtshaus und natürlich auch einen heiligen Bereich mit mindestens drei religiösen Schreinen
Und wer dann noch wissen will, warum die Plazenta der weiblichen Neugeboren links vergraben wird, muss bitte persönlich nachfragen.
Zweite Station auf unserer Tour war in Celuk eine Kaffeeplantage, auf der wir den berühmten Luwak Kaffee verkosten durften. Dieser wird aus den Ausscheidungen (dem Kot) der gleichnamigen katzenartigen Tiere gewonnen. Ohne auf den weiteren Herstellungsprozess, der uns anschaulich dargelegt wurde einzugehen, wirklich sehr schmackhaft. Dazu gab es auf einem feinen Holztablett noch 9 verschiedene Teesorten (Avocado, Ingwer etc.) sowie 8 Kaffeesorten zur Verkostung. Und das alles auf einer wunderbaren Terrasse direkt in einem Stück Regenwald.
Weiter ging es nach Sedang, da Yuda wohl der Meinung war, auch ältere westliche Semester brauchen ein bisschen Thrill. weshalb dann eine ATV-Quad-Adventure Tour im Dschungel auf dem Programm stand. Auf präparierten und teilweise hüfttiefem Wasser blieb auch wirklich kein Kleidungsstück trocken - aber es war in jedem Fall eine vertrauensbildende Maßnahme, die Katrin da als Fahrerin hingelegt hat. Fazit: Kann man machen, wenn man Spass an so etwas hat. (100,- € für 2 Personen mit einem Quad)
Nach einem balinesischen Mittagessen in tropischer Umgebung in Bedulu (u.a. mit Gado-Gado) ging es zur Besichtigung eines Holz-Handwerksbetriebes in Kemenuh. Die Kunstfertigkeit der Mitglieder des Familienbetriebes war erstaunlich, die in der Regel religiös motivierten Figuren in wahrer Meisterschaft gefertigt, so dass die Mitglieder in die zweite Kaste der Hindus aufgerückt waren.
In nur kurzer Distanz befand sich einer von über 3.600 Tempelanlagen. Warum über 3.600 Tempel auf einer so kleinen Insel. Dies resultiert daher, dass der hinduistische Glaube, der auf Bali über 80% der Bevölkerung ausmacht, drei oberste Gottheiten kennt: Brahma “der Schöpfer”, Vishnu “der Erhalter” und Shiva “der Zerstörer”. So hat jede der über 1.200 Gemeinden mindestens drei Tempel. Die von uns besichtigte Anlage hatte daneben noch einen Wasserfall, wo die Gläubigen eine spirituelle Reinigung - sollte jeder Gläubige mindestens einmal im Leben machen - vornehmen konnten.
Der letzte Ort unserer Kulturreise war dann die Besichtigung einer Kunstgalerie in Sukawati, in der die Gemälde von über 200 balinesischen Künstlern ausgestellt waren. Nur die offene Transportfrage hat uns schließlich vom Erwerb zweier Bilder abgehalten.
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